Wenn wir mit unseren vier Kindern unterwegs sind, fallen wir auf. Nicht nur, weil es viele sind, sondern auch, weil sie so unterschiedlich aussehen: blond, braun, dunkel, schwarz; alles dabei.
Neulich im Drogeriemarkt: Ich, „junge“ Mutter, an diesem Tag äußerlich eher im Schlabberlook (also kein schönes Bild für Hauptstadtmuttis), mit allen Kindern, die nach Mittagessen und Spielplatz eingesaut waren, entschloss mich, „kurz“ einkaufen zu gehen. Ich dachte mir, so ganz selbstsicher und fest entschlossen: Wenn ich mit den Kindern vorher die Regeln, Warnsignale und Konsequenzen bespreche und ihnen Aufgaben zuteile, wird nichts schief gehen. Der Plan schien perfekt, ich klopfte mir in Gedanken schon selbst auf die Schulter.
Im Laden angekommen lief es auch zu Beginn ganz gut. Ab der Mitte, so ungefähr beim Toilettenpapier, suchte ich schon das erste Kind. Gebrüll im ganzen Markt. Als ich Nummer 1 hatte, war Nummer 2 weg. So ging es weiter. An der Kasse angekommen, schon ganz verschwitzt, besprach ich noch einmal schnell die Regeln und wies auf die Konsequenzen hin. „Wer will jetzt schon ins Auto?“ Also gut, alle sind wieder lieb.
Leider hält dieser Zustand nur so lange, bis ich mit dem Ausräumen des Wagens beschäftigt bin. Nummer 1 rammt den Wagen an Nummer 2, beide heulen, reißen sich dabei auch noch die Einkäufe aus der Hand. Nummer 3 und 4 rennen mit ihren Wägen, mit unbezahlten Einkäufen auf den Parkplatz. Ich räume, schreie, renne, irgendwie alles gleichzeitig. Hinter mir zwei Omas, die sich über die heutigen Kinder aufregen und eine Verkäuferin die versucht, die Omas zu beruhigen und selbst nicht den Überblick zu verlieren. Zu guter Letzt versagt meine EC-Karte. Das war wohl für alle zuviel.

bei mir gibt es nur ein kind nr.2, dass mich im dm zum schwitzen bringt. nr.1 ist schon groß genug sich vor meiner wut zu fürchten! respekt das du wieder heil nach hause gekommen bist!
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Ich musste beim Lesen aber auch lachen… Ihr habt’s ja hinter euch!
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Und bei mir so:
Ich hab in der Firma mehr Verantwortung bekommen und soll eine Woche meinen Vorgesetzten vertreten. Ich plane die Woche bis in die unnötigsten Details. Alles läuft gut: workflow, Mitarbeiter, Ergebnis, Laune. Beim Materialeinkauf kann ich mich nicht mehr an die genauen Stückzahlen erinnern, ziehe kurz in Erwägung meinen Chef in seinem Urlaub anzurufen und entscheide mich dagegen. Besser mehr einkaufen, denke ich, Engpässe sorgen bei uns immer für Ärger.
Bestellung abgeschickt, Material erhalten.
Als mein Vorgesetzter in der Woche darauf zurück ist, ruft er mich mit belegter Stimme in sein Büro.
Ob ich die 400 Teile bestellt hab? Hab ich.
Und warum beim falschen Lieferanten? –
Schaden der Firma: 1000 Euro.
Erst wer vor den Menschen gedemütigt ist, ist wirklich demütig, sagt Meister Eckhart.
Ich find‘ s echt schlimm, aber muss auch lachen.
Bin zwar ein großer Feind des Kapitalismus – so gründlich sabotieren wollte ich den Laden dann aber doch nicht.
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Liebes V,
ohhhh shit. Es kann auch nicht alles immer glatt laufen oder? Jetzt hast du eine Geschichte mehr zu erzählen.
Grüße an Herrn S.
Elena
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Oh shit. Kann ich mir lebhaft vorstellen. Aber ich glaub‘, in so einer Situation kannste gar nichts besser oder schlechter machen. Dann ist es, wie es ist, und nicht durchzudrehen reicht dann glaub‘ ich schon als Ziel. 😉
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Lieber Martin,
am Abend konnte ich darüber lachen.
Grüße,
elena
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